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Einstecken, um dem Team zu helfen, „take a hit to make a play“ – Jarome Iginla hat das bei einem der wichtigsten Tore der kanadischen Eishockeygeschichte getan. Olympische Spiele 2010 im eigenen Land, Finale gegen die USA, Verlängerung. Sidney Crosby hat die Scheibe, übergibt sie an Iginla, der beschützt sie gegen Ryan Suter, kassiert den Hit und fällt in die Bande. Crosby schreit „Iggy“, bekommt den Puck serviert und schießt Kanada zur Goldmedaille.
Jarome Iginla gewann nie den Stanley Cup, 2004 kam er diesem Erfolg bei der Finalniederlage mit den Calgary Flames gegen die Tampa Bay Lightning am nächsten. Aber mit der kanadischen Nationalmannschaft holte er gleich zweimal Olympia-Gold. Schon 2002 war er dabei, beim 5:2-Finalsieg gegen die USA schoss Iginla zwei Tore. Dazu kam ein WM-Titel und der Sieg beim World Cup of Hockey 2004. Dort spielte er in einer Reihe mit Mario Lemieux und Joe Sakic. Bei Olympia 2010 hieß Iginlas Center Sidney Crosby. Für Flügelstürmer ist es immer eine Auszeichnung, an der Seite der ganz Großen aufzulaufen
In der NHL traf Iginla in 1554 Spielen 625 Mal. Er gewann zweimal die Maurice Richard Trophy für den besten Torjäger und einmal die Art Ross Trophy für den besten Scorer. Nach 17 Spielzeiten im Trikot der Calgary Flames, neun davon als Kapitän, jagte er dem Stanley Cup noch für die Pittsburgh Penguins, Boston Bruins, Colorado Avalanche und Los Angeles Kings hinterher. Vergeblich.
Jarome Iginla, dessen Vater aus Nigeria stammt, war der erste NHL-Kapitän mit afrikanischer Herkunft. Er war nicht nur für seine Torjägerfähigkeiten, sondern auch für seinen Sportsgeist und sein soziales Engagement bekannt. Iginlas „12“ wird bei den Calgary Flames nicht mehr vergeben. In Erinnerung bleiben nicht nur seine Rückennummer und seine Tore, sondern auch „The Shift“ im Stanley-Cup-Finale 2004.
Als Iginla 2013 als Leihspieler in Pittsburgh anheuerte, bot sich ihm die Möglichkeit wieder an der Seite Crosbys aufzulaufen. Aus verschiedenen Gründen kam es dazu nur sehr selten. Und wenn, dann fast nur im PP. Einerseits verletzte sich Crosby gleich in Iginlas erstem Spiel (in den Playoffs kehrte er zurück), später ließ Coach Dan Bylsma Crosby im 5-on-5 meistens an der Seite von Kunitz und Dupuis (die Reihe kannte sich halt) auflaufen. Für Iginla blieb meistens nur ein Platz in der zweiten oder sogar dritten Reihe, mit wechselnden Partnern, zeitweise auch als LW (sehr ungewohnte Position für Iginla). Im Halbfinale war dann gegen Boston Schluss (0-4). Man kann natürlich nur spekulieren, ob Iginlas Einfluss an der Seite Crobys größer gewesen wäre. Allerdings hatte er auch kaum Gelegenheit das zu probieren.