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Nationaltorwart, Olympia- und WM-Teilnehmer, in Bundesliga und DEL zwischen den Pfosten des SC Riessersee, der Düsseldorfer EG und des Kölner EC/Kölner Haie – Joseph „Peppi“ Heiß ist einer der besten deutschen Torhüter aller Zeiten. Er ist Mitglied der deutschen Hall of Fame, seine Torwartmaske mit den Haizähnen ist legendär. Doch die Karriere des Peppi Heiß hatte lange einen Makel. Er war im Alter von über 30 Jahren noch nie Deutscher Meister und die gegnerischen Fans ließen es Heiß auch wissen, wohin er kam („Wer wird niemals Meister? Peppi Heiß!“).
Bis 1995 musste Heiß sich diese Gesänge anhören. Dann holte er mit den Kölner Haien die langersehnte Meisterschaft. In der „Best-of-five“-Finalserie gewannen Heiß und die Haie das entscheidende fünfte Spiel auswärts beim EV Landshut mit 4:0 – Heiß feierte einen Shutout. Überhaupt war er in den Playoffs der ersten Saison der neu gegründeten DEL der überragende Torwart. Hatte in der Hauptrunde noch Landshuts Petr Briza die besten Statistiken, in den Playoffs war es Heiß. Das alles wäre ohne den Titelgewinn aber nichts wert gewesen. Entsprechend groß war seine Freude und Erleichterung über die Deutsche Meisterschaft. „Die Zugspitze fällt von seinen Schultern“, meinte Premiere-Co-Kommentator Gerd Truntschka in Anspielung an Heiß` Geburtsort Garmisch-Partenkirchen.
Mit 1,80 Meter war Heiß für heutige Verhältnisse ein kleiner Torwart, in den 90er Jahren war das aber das Gardemaß – sowohl in Deutschland als auch in der NHL. Kaum ein Torwart überschritt die 1,85 Meter. Umso wichtiger waren Beweglichkeit und Reflexe. Heiß hatte beides.
Bis 2001 spielte Peppi Heiß für die Kölner Haie. Er stand über 650 Mal in der Bundesliga und der DEL im Tor, mit der Nationalmannschaft nahm er zwischen 1990 und 1998 an neun Weltmeisterschaften in Folge teil, dazu kamen drei Olympische Spiele und der World Cup of Hockey 1996. Dort zeigte Heiß beim 1:4 im Viertelfinale gegen die legendengespickten Kanadier um Wayne Gretzky eine starke Leistung und wurde zum Spieler des Spiels ausgezeichnet.
Mit 140 Länderspielen hält Peppi Heiß in Deutschland den Rekord für Torhüter. Seine Rückennummer „1“ wird bei den Kölner Haien nicht mehr vergeben.