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Deutschlands
Eishockeyspieler des Jahrhunderts dominierte die Bundesliga in den 70er und
80er Jahren. Der „Kleiderschrank auf Kufen“ wie Kühnhackl wegen seiner 1,96 Meter
und rund 100 Kilogramm genannt wurde, hält eine Reihe von Rekorden. Seine 83
Tore in einer Bundesliga-Saison sind genauso unerreicht wie seine 724 Tore und
1.431 Scorerpunkte in insgesamt 774 Spielen. Achtmal war Kühnhackl Topscorer
der Bundesliga.
Kühnhackl, der im tschechischen Citice geboren wurde, begann und beendete seine
Profikarriere beim EV Landshut, mit dem er 1970 und 1983 Deutscher Meister
wurde. Zwischendrin holte er mit dem Kölner EC zwei weitere Meistertitel und
spielte auch zwei Jahre in der Schweiz für den EHC Olten.
Der EVL gewann seine einzigen beiden Meistertitel angeführt von Kühnhackl und Alois Schloder. Die beiden sind zu Hause in Landshut Nachbarn. In der Nationalmannschaft bildeten sie mit dem Bad Nauheimer Rainer Phillip eine Sturmreihe und waren 1976 tragende Säulen, als Deutschland in Innsbruck sensationell Olympia-Bronze holte. Kühnhackl war mit fünf Toren und fünf Assists in zehn Spielen bester deutscher Scorer.
Anders als sein Sohn Tom, der mit den Pittsburgh Penguins 2016 und 2017 den Stanley Cup gewann, spielte Erich Kühnhackl nie in der NHL. Er wurde zwar ins Trainingscamp der New York Rangers eingeladen, entschied sich aber gegen einen Wechsel – unter anderem, weil er in Deutschland mehr verdiente. 1984 hätte er trotzdem die Chancen gehabt, sich mit den Besten der Welt zu messen. Deutschland wurde zum Canada Cup eingeladen. Doch Kühnhackl verpasste das Turnier verletzungsbedingt. Bei den Olympischen Spielen im gleichen Jahr war er Topscorer – vor zukünftigen NHLern wie Slava Fetisov oder Pat LaFontaine. Auch Wayne Gretzky hat Erich Kühnhackl etwas voraus. Er schoss 53 Hattricks, Gretzky gelangen „nur“ 50, allerdings zugegebenermaßen gegen bessere Gegner.
In der deutschen Nationalmannschaft ist Kühnhackl Rekordtorschütze und -scorer. Seine Nummer „14“ wird dort nicht mehr vergeben. Erich Kühnhackl ist Mitglied der Hall of Fame des deutschen Eishockeys und der IIHF – als einer von nur acht deutschen Spielern.